Wir geben nun einige Daten aus seinem Lebenslauf wider:
- Geboren am 10. November 1927 in Reschitza, Rumänien; Eltern: Franz Ferenschütz (geboren in Reschitza) und Katharina Döbröczi (geboren in Großbetschkerek, heute Serbien);
- Die Schulzeit verlief normal, das zeichnerische Talent wurde vom bekannten Reschitzaer Maler Zoltan Falusi erkannt. Dieser war es auch, der die Eltern überzeugte, dass der Junge bei ihm Zeichen- und Malunterricht nehme;
- Der Zweite Weltkrieg und die Deportation nach Russland beendeten für ihn die Aussichten, einmal Maler zu werden. In ihm schlummerten aber doch noch die Freude und das Interesse an der Malerei, die für ihn eine Hobby-Sache wurde. Er wurde nach Russland zur Zwangsarbeit für Wiederaufbau der Sowjetunion im Januar 1945 deportiert, diese dauerte bis 1948. Als er heimkehrte, arbeitete er bei SOVROMMETAL als Dreher. Er absolvierte die Abendkurse;
- Am 18. Oktober 1952 heiratete er Maria Krämer standesamtlich, dann am 21. März 1954 kirchlich;
- Spielte bei dem Arbeiter-Sportklub in Reschitza Handball in 11 (Vizemeister in Rumänien) und in 7;
- Im Jahr 1961 wurde er als Trainer Jugendmeister im Handball und rumänischer Pokalgewinner (Cupa „Sportul popular“);
- Im Jahre 1971 wanderte er samt Familie nach Deutschland aus und fand eine neue Heimat in Bielefeld;
- Im Jahr 1971 war er als Handball-Übungsleiter beim TUS Brake tätig. Er absolvierte beim Deutschen Handball-Bund die Prüfung als Trainer und trainierte einige Vereine. Er war bis 1980 als Handball-Trainer tätig;
- Erst 1990, „als die Mauern fielen“ und Rumänien und seine Geburtsstadt Reschitza Hilfe brauchten, ver suchte er aus der Not eine Tugend zu machen und organisierte in der Stadtsparkasse Bielefeld eine Benefiz-Ausstellung „Hilfe für Rumänien“, nur mit Kopien aus Nicolae Grigorescus Werken. Die ausgestellten Bilder waren in zwei Tagen verkauft. Dies gab ihm die Kraft, weiter zu machen;
- 1991 folgte die zweite Ausstellung in Bielefeld, abermals unter dem Motto „Hilfe für Rumänien“;
- 1992 wurde er von der Reschitzaer Künstlergruppe eingeladen, an einer Ausstellung in der „Agora“-Galerie teilzunehmen;
- 1992, April: Ausstellung in Heepen-Bielefeld; 40 Bilder wurden verkauft - der Erlös ging abermals an die „Rumänienhilfe“;
- 1992, Herbst: Ausstellung in der „Agora“-Galerie Reschitza;
- 1993: seine Heimatstadt verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft von Reschitza am 15. April;
- 1993: Ausstellung in der „Agora“-Galerie Reschitza; hier wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des Künstlervereins Karasch-Severin erteilt;
- 1994: nahm er bei einer Gruppenausstellung in Duisburg, zusammen mit Prof. Petru Galiş und Vitalis Cojocariu, unter dem Motto „Rumänische Künstler stellen aus“, teil;
- 1995: im Temeswarer „Helicon“-Verlag erschien sein Buch „Generaţia de sacrificiu“;
- 1996, April: Ausstellung in Bielefeld - Jöllenbeck;
- 1996, Herbst: Ausstellung in der Kreisdirektion für Kultur, Kulte und Nationales Kulturgut Karasch-Severin, Reschitza;
- 1997, Oktober: in Bielefeld eine Themen-Ausstellung: „Der Wald“;
- 1998, April: Retrospektivausstellung in Reschitza;
- 1998: Im „Modus P.H.“-Verlag, Reschitza erschien das zusammen mit Marius Barbu geschriebene Buch „Oul de cuc“;
- 1999: im Bielefelder Rathaus Teilnahme an einer Ausstellung zwischen den 30 Künstlern aus Bielefeld zum Thema „Rettet die Burg“; 10 seiner Bilder wurden der Stadt gespendet;
- 1999: Ausstellung im Reschitzaer Rathaus; 10 seiner Bilder wurden der Stadt gespendet;
- 2001: in Bielefeld - Jöllenbeck, Ausstellung zum Thema „Wege durch Europa“;
- 2001: Ausstellung im „Frédéric Ozanam“-Sozialzentrum der Vinzenzgemeinschaft Reschitza;
- 2002: Ausstellung im Reschitzaer Banater Montanmuseum - die Bilder wurden dem „Diaconovici - Tietz“-Lyzeum gespendet;
- 2003: Ausstellung in Reschitza, innerhalb des Freundschaftsvereins Bielefeld - Reschitza;
- 2004: Ausstellung im Bielefelder Rathaus zum Thema „Mein Freund, der Baum“;
- 2005: Ausstellung in Reschitza; als Spende für das „Diaconovici - Tietz“-Lyzeum;
- 2005: Ausstellung in Bielefeld - Jöllenbeck zum Thema „Vier Jahreszeiten“;
- 2006: Ausstellung im Reschitzaer Rathaus zum Thema „Vier Jahreszeiten“;
- 2006: erschien sein Buch „Wahn und Wirklichkeit. Erzählung“, im Reschitzaer Verlag „Banatul Montan“, vom Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ herausgegeben;
- 2007: Ausstellung im Reschitzaer Stadthaus, zur Unterstützung der Reschitzaer Vinzenzgemeinschaft;
- 2007: am 8. Oktober verlieh ihm der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ die Ehrenmitgliedsschaft;
- 2008: der Kreis Karasch-Severin verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft am 28. August;
- 2008, 6. Oktober: Ausstellung im Reschitzaer Stadthaus zusammen mit der Künstlerin Maria Tudur, innerhalb der „Deutschen Kulturdekade im Banater Bergland“, XVIII. Auflage;
- 2011, 27. Juni: Ausstellung im Reschitzaer Stadthaus, innerhalb der Veranstaltungsreihe des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“: „Juni - unser Ausstellungsmonat“, IV. Auflage;
- 2017, 10. November: das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ organisierten eine Retrospektivausstellung im „Frédéric Ozanam“-Sozialzentrum anlässlich seines 90. Geburtstages.
Seine ganze malerische Tätigkeit beruhte auf das Autodidaktische. Er hat aus Büchern über Kunstgeschichte, aus Studien verschiedener Maler sowie aus ihren Biographien gelernt.
Insgesamt hatte er in Deutschland 5 Ausstellungen in Jöllenbeck, viermal in Heepen, zweimal in Brake und zweimal in Bielefeld ausgestellt.
Zu erwähnen wäre noch folgendes: der Erlös sämtlicher verkauften Bilder wurde zur Unterstützung humanitärer Einrichtungen und Zwecke verwendet, wie zum Beispiel:
- der Gymnasialschule Nr. 10 Reschitza (den Schulhof asphaltiert);
- des „Diaconovici - Tietz“-Nationalkollegs (zwei Ausstellungen gespendet);
- des Pflegezentrums für chronisch Kranke (Altenheim Reschitza);
- der Vinzenzgemeinschaft Reschitza;
- einer 7 Tage-Reise durch Rumänien (30 Personen, inclusive Begleiter und Erzieher) für HIV- kranke Kinder aus Reschitza.
Viele Pastell-Bilder von ihm sind in ganz Europa zu finden, auch in den USA und Kanada.
Bis jetzt wurden folgende Persönlichkeiten mit dem „Alexander Tietz“-Preis geehrt: Dr. Traute Kocmann-Lorinser aus Graz (1999), Dipl.-Ing. Karl Ludwig Lupşiasca aus Reschitza (2000), Max Wratschgo aus Feldbach / Steiermark (2001), Univ.-Prof. Dr. Reinhold Reimann aus Graz (2002), Heinz Stritzl aus Klagenfurt am Wörthersee (2003), Alt-Landeshauptmann Waltraud Klasnic aus Graz (2004), Horst Martin aus Temeswar (2005), Dr. Herwig Brandstetter aus Graz (2006), Henriette Bacizan aus Steierdorf (2007), Josef Barna aus Reschitza (2008), Dipl.-Ök. Waldemar Günter König aus Reschitza (2009), die Schwestern Sr. Gertrud Petschan, Sr. Katharina Pinzhoffer, Sr. Paulis Mohr und Sr. Hiltrud Frühholz aus Tirol / Königsgnad (2010), Erwin Josef Ţigla aus Reschitza (2011), Univ.-Prof. Dr. Hans Stendl aus Bukarest (2012), Dipl.-Ing. Hugo Eduard Balazs aus Stuttgart (2013), Mag. Udo Peter Puschnig aus Klagenfurt am Wörthersee (2014), Univ.-Prof. Dr. Karl Singer aus Temeswar (2015), Elisabeth Thalhammer und Dipl.-Ing. Gerhard Krajicek aus der Steiermark / Österreich und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer aus Graz (2017).
Am Telefon, als er über die Verleihung des „Alexander Tietz“-Preises informiert wurde, freute er sich sehr. Leider konnte er diesen Preis nicht mehr persönlich in Empfang nehmen.
Wir werden uns seiner des Öfteren erinnern!