Die Ukrainer

 

Auf Landesebene bestimmten in 2002 die Ukrainer 0,28 % der Gesamtbevölkerung und wurden hauptsächlich in den Kreisen Sutschawa und Marmarosch registriert, aber auch in den drei Kreisen des Banats (ca. 18,0 % davon). Im Norden Siebenbürgens und in der Bukowina haben sie sich schon im Mittelalter angesiedelt. In der Dobrudscha leben die Nachfolger der Kasachen, die in der Zeit der Zarin Katharina II. hierher geflohen sind. Ins Banat kamen sie Anfang des XX. Jahrhunderts, durch Ankauf von Ackerboden. Mitte und Ende des vorigen Jahrhunderts hat sich ihre Ansiedlung in diesem Landesteil verstärkt, hauptsächlich in den Dörfern aus denen die Einheimischen ausgewandert sind in die Städte oder ins Ausland (die Deutschen). So sind einst rein deutsche Dörfer, wie z.B. Ebendorf (neben Lugosch) rein ukrainische geworden. Im Kreis Karasch-Severin wohnen von den 3526 Angehörigen zu dieser Minderheit die meisten in den Gemeinden Copăcele, Păltiniş und Sacu, aber auch in Karansebesch und Reschitza, also ziemlich gruppiert. Fast rein ukrainische Dörfer waren und sind hier Copăcele, Zorile, Cornuţel Banat und Sălbăgelu Nou, nicht infolge der Auswanderung anderer Minderheiten gegründet. In den Reihen dieser Minderheit hat es im Laufe der Zeit keine spektakuläre Veränderung ihrer Zahl gegeben (1966 waren es 3647, elf Jahre später- 3944, zz. um die 3500 Personen).

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Ukrainer aus Copăcele

Ukrainer aus Cornuţel Banat

Kinderchor aus Cornuţel Banat

Es gibt in einigen dieser Ortschaften auch muttersprachlichen Unterricht und zwar in Karansebesch (2 Gruppen zu je 10 Kindern der Klassen I-IV und V-VIII), in Copăcele, Cornuţel Banat und Zorile je eine Gruppe Vorschulunterricht und in Copăcele und Cornuţel Banat Grundschul- und Gymnasialunterricht in der Muttersprache (Ukrainisch).

Ihre politische Vertretung ist der Verein der Ukrainer aus Rumänien, genannt Союз українців Румунії (Uniunea Ucrainenilor din România), Filiale Karasch- Severin, mit über 1200 Beitrag zahlenden Mitgliedern.

Auf kultureller Ebene sind sie sehr aktiv und nehmen an allen Minderheitenfestivals teil (haben auch solche organisiert), obwohl sich ihre Kulturformationen größtenteils auf Gesang beschränken. Es gibt einen kleinen Chor in Copăcele, genannt „Zelena Liscena / Alunul Verde”, die aus Frauen bestehenden Singgruppen „Barvinok / Iedera” in Cornuţel Banat und „Cervona Calena” in Karansebesch. Die ukrainischen Sänger(innen) sind beliebte Gäste bei den jährlichen in Reschitza vom Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza" organisierten Kulturveranstaltungen. Neuestens gibt es auch eine ukrainische Volkstanzgruppe in Cornuţel Banat