Die Kroaten

 

Mit 6807 Personen (stand 2002) auf Landesebene stellten sie 0,03 % der Gesamtbevölkerung dar. Ihre Verteilung aber (6273 im Kreis Karasch-Severin, 371 im Kreis Temesch, 57 in Bukarest und unter 2o in einigen anderen Kreisen) ist für uns wichtig, da sie hier nach den Roma die zweitgrößte nationale Minderheit darstellen (1,9 % der Bevölkerung des Kreises). Bei der Volkszählung von 1966 waren sie (und die Slowenen) als Serben registriert. In 1977 galten sie schon als separate Ethnie (6722 Personen). In 1992 haben sich nur 3682 Einwohner als Kroaten erklärt und die anderen, fast 3000, als „Kraschowäner“, nach der Gemeinde Karaschowa (Caraşova), in der sie, wie auch in der unweit davon gelegenen gemeinde Lupac und in den dazu gehörenden Dörfern die fast absolute Mehrheit bilden. Nach 10 Jahren haben es sich die meisten davon wieder anders überlegt und sich erneut zu den Kroaten bekannt (wahrscheinlich aus politischen Gründen - sie haben einen Abgeordneten im Rumänischen Parlament, aber auch aus wirtschaftlichen - sie haben so auch kroatische Pässe bekommen, infolge ihrer doppelten Staatsbürgerschaft: rumänische und kroatische, und damit die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten).

Infolge ist die Zahl der „Kraschowäner" wieder geschrumpft, auf 193.

Ihre Sprache deckt sich teilweise mit dem Serbischen, ist jedenfalls slawisch, aber ihre Religion ist die römisch-katholische, zum Unterschied zu den Serben, die orthodox sind.

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Kroaten aus Karaschowa

Die Kroaten

Kroatische Tanzgruppe

Mit Unterstützung aus ihrem Herkunftsland aber auch durch eigene Kräfte sind sie gut organisiert, ihre gut ausgestattete Organisation, Zajedništvo Hrvata u Rumunskoj, oder Uniunea Croaţilor din România (Verein der Kroaten aus Rumänien) genannt, hat den Sitz in Karaschowa und deren Vorsitzender ist Abgeordneter dieser Minderheit im Rumänischen Parlament. Außerdem haben die Kroaten den Bürgermeister von Karaschowa und 6 Lokalräte, davon 3 in Karaschowa, 2 in Doclin und 1 in Lupac.

In den kroatischen Dörfern gibt es Kindergärten in der Muttersprache, auch in Grundschulen wird Kroatisch unterrichtet und in Karaschowa gibt es ein zweisprachiges rumänisch-kroatisches Lyzeum (Schuljahr 2008/2009).

Ihre Tracht ist interessant, überhaupt die langen Frauenröcke, die hunderte gestärkte Falten aufweisen und deren Bügeln viele Stunden benötigt.

Es gibt auch zwei Kulturformationen und zwar die Folkloreensembles „Karaŝevska-Zora” aus Karaschowa (30 Personen, hauptsächlich Schüler des Lyzeums) und „Mladost” aus Clocotici (Dorf, das zur Gemeinde Lupac gehört).