"Stefan Jäger" - Stiftung

Auf Initiative des Geschäftsführers und mit Unterstützung des Leitungsrates des Banater Vereins für Internationale Kooperation BANATIA wurde am 10 September 1996, laut Richterspruch Nr. 759/1996, die " Stefan Jäger" - Stiftung gegründet.

Der Gründungszweck war die Unterstützung der deutschen Minderheit und ihres nahen Umfelds in der Pflege der deutschen Sprache, Kultur, Kunst und im Brauchtum der Banater Deutschen.

Konkret wurde beabsichtigt, jährlich einen "Stefan Jäger“ - Preis an einen unter 30 Jahre alten Jugendlichen zu vergeben, der sich besonders für die Pflege der deutschen Sprache und des Kulturgutes der Banatdeutschen hervortut.

Es sollen auch - aus Spendengeldern - Stipendien an Schüler, die die deutsche Schule besuchen und in einer schwierigen materiellen Lage sind, vergeben werden.

So konnte der "Stefan Jäger" - Preis, bestehend aus einer vergoldeten Silbermünze und einer Geldsumme, bis jetzt zum 12. Mal vergeben werden.

Jährlich bekommen 24 Schüler der drei Banater Lyzeen: „Nikolaus Lenau“ –Temesvar, „Diaconovici –Tiez“ –Reschitza und „Adam Müller Guttenbrunn“ –Arad, je ein Stipendium von 50 Euro monatlich und dies schon seit 10 Jahren. Die Geldmittel spendet Dr. Knud Wolfgang Klingler.

Der Sitz der Stiftung befindet sich beim Sitz des BVIK "Banatia" und die Verwaltung wird ehrenamtlich von der "Banatia“- Belegschaft gemacht.

In diesem Jahr ist das größte Werk des Malers Stefan Jäger- das Einwanderungstriptychon- von der Druckerei Artpress im Auftrag der "Stefan Jäger“ - Stiftung zur Freude vieler Banater reproduziert worden.

Horst Martin (Vorsitzender des BVIK "Banatia")

Wer war Stefan Jäger?

Stefan Jäger, der große Maler des Banat-schwäbischen Volkslebens wurde als zweites Kind von Franz Jäger und seiner angetrauten Gattin Magdalena, geb. Schuller, in der Heidegemeinde Tschene am 31. Mai im Jahre 1877 geboren. Die Schule besuchte er im Heimatort, danach in Temeswar und die letzten Jahre in der Szegediner Städtischen Knaben-Bürgerschule. Hier scheint man dem Zeichnen als Gegenstand besondere Aufmerksamkeit geschenkt zu haben (Natur-, Freihand- und geometrisches Zeichnen). Unter dem bewehrten Lehrer Obendorf steigerte sich dort sein Fleiß und seine Zuneigung zur Malerei. 1895 wurde er in der Budapester Modellzeichenschule und Zeichenlehrer-Bildungsanstalt aufgenommen. Hier sollte er in einem vierjährigen Studium mit etlichen berühmten Lehrmeistern der Malkunst studieren.

Nach abgeschlossenem Studium (1899) begann der junge Maler seine berufliche Tätigkeit zunächst als freier Künstler in Budapest, weil er sich vorerst in seiner Heimat als Kunstmaler keine Existenz gründen konnte. Von hier aus unternahm er auch zahlreiche Studienreisen ins Ausland wie Deutschland, Österreich und Italien. In seiner Heimat wurde er zunächst durch seine zahlreichen Heiligenbilder und Altarbilder bekannt.

Nach seiner Rückkehr aus Budapest fand Jäger 1910 in der Großgemeinde Hatzfeld, in der Banater Heide, ein neues Zuhause. Hatzfeld wurde seine Wahlheimat. Hier lebte und wirkte er als freischaffender Künstler all die Jahre hindurch bis ins hohe Alter und auf dem Hatzfelder Gemeindefriedhof fand er am 16. März 1962 seine letzte Ruhestätte.

Seine zahlreichen Werke und Skizzen sind nicht nur Augenweide, sondern gleichermaßen auch Dokumente und Zeugnisse einer Zeit, in der er gelebt hat. In seinen Bildern und Skizzen werden wir heute recht häufig mancher Vorkommnisse und Begebenheiten im Volkstumsleben bewusst, die es heute in dieser Form selten oder vielleicht schon bald gar nicht mehr geben wird. Sozusagen wird nun der große Volksmaler der Banater Schwaben zum Wissensträger volkstümlicher Geschehen, von Sitten und Bräuchen, von Vorkommnissen und auch von der alltäglichen Lebensweise der Banater Bauern auf dem schwäbischen Dorfe, die er vor Ort mit Pinsel, Feder und Zeichenstift für uns und für unsere Nachwelt detailgetreu festgehalten hat.

Heute befindet sich eines seiner berühmtesten Werke, das Triptychon "Die Einwanderung der Schwaben", im Adam-Müller-Guttenbrunn -Haus in Temeswar/Banat und ist dort in der großen Eingangshalle ausgestellt.

Träger des „Stefan Jäger“-Preises aus dem Banater Bergland

1997: Yvonne Christa Demenyi, Reschitza (verliehen in Reschitza, am 11. Oktober 1997);
2000: Ingrid-Karin Protocsil, Reschitza (verliehen in Temeswar, am 11. Mai 2001);
2004: Edda Elfriede Lupşiasca, Reschitza (verliehen in Temeswar, am 28. Mai 2005);
2005: Monika Urban, Karansebesch (verliehen in Temeswar, am 11. Februar 2006);
2007: Claudia Delschand, Steierdorf - Anina (verliehen in Temeswar, am 2. Februar 2008);
2008: Christian Paul Chioncel, Reschitza (verliehen in Temesvar, am 23 Mai 2009);
2012: Sonia Maria Chwoika,Reschitza (verliehen in Temeswar, am 25. Mai 2013).