Deutsche „Alexander Tietz“-Bibliothek

Präsentation

Das Deutsche „Alexander Tietz“ Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum Reschitza / die Deutsche „Alexander Tietz“-Bibliothek



„Als ich Ende September aus der Straßenbahn aussteigen wollte, um zum neuen Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum Alexander Tietz zu gelangen, und selbstverständlich in Eile war, reichte mir ein unbekannter Mann die Hand. Er wollte mir und uns für das neue Haus, das die gesamte Ästhetik des Wohnviertels nun schönstens verändert, danken und gratulieren. Das war kein Einzelfall in der letzten Zeit, wo bereits die Endphase der Inbetriebnahme des Alexander-Tietz-Zentrums geschah. Und wenn ich auch vom Transport der Bücher und allem sonst Nötigen müde war, diese Worte gaben mir wieder Ansporn, weiterzumachen.“ Mit diesen Worten beschrieb ich im Oktober 2004 mein Empfinden kurz vor der Eröffnung des Deutschen „Alexander Tietz“ Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums des Banater Berglands, die vor genau 10 Jahren, am 6. Oktober 2004, stattfand.

Es ist angebracht, dass wir nun gemeinsam die Geschichte dieses Hauses durchgehen…

Die Kreisbibliothek „Paul Iorgovici“ Karasch-Severin in Reschitza hat nach der Wende im Dezember 1989 versucht, neue Wege des Annäherns an ihre Leser zu finden. So kam es auch zur Gründung von neuen Leseabteilungen in den verschiedenen Wohnvierteln der Stadt, aber auch zur Erweiterung der Tätigkeit innerhalb des Hauptsitzes in der Altstadt.

Am 5. November 1990 gründete der damals neugewählte Direktor der Bibliothek, Gheorghe Cramanciuc, im Hof des Altbaus eine deutsche Abteilung. Den Grundstein dieser Abteilung bildete eine Schenkung von 2.730 Büchern aus Österreich. Anwesend bei der Eröffnung waren Dr. Reinhold Reimann aus Graz und meine Wenigkeit. Geleitet wurde die Abteilung von Horst Krucho. 1993 brach hier ein Feuer aus und dabei verbrannten 343 Bücher. Das war auch das Ende der ersten Etappe dieser Abteilung.

Im Frühjahr 1995 kam der damalige Bürgermeister des Munizipiums Reschitza, Dipl.-Ing. Mircea Ioan Popa, infolge der Gespräche mit Delegationen aus Bielefeld / Deutschland, mit diesen zum gemeinsamen Willen, eine neue deutsche Abteilung der Kreisbibliothek zu gründen. Dieselben Gespräche wurden mit dem Direktor der Kreisbibliothek, Gheorghe Cramanciuc, und dem damaligen Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen in Reschitza, Dipl.-Ing. Karl Ludwig Lupșiasca, und mit dem Vorstandsmitglied Werner Kremm geführt. Alle zeigten Interesse und Begeisterung für diese Initiative und versprachen Unterstützung. Der nächste wichtige Moment war seitens des Bürgermeisteramts die Zur-Verfügung-Stellung eines Hauses für die neue Abteilung und zwar auf einer der Hauptadern der Stadt, dem Dezember-Revolutions-Boulevard. Es war zur damaligen Zeit eines der in diesem Raum noch wenigen Häuser im Eigentum der Stadtverwaltung, die nicht verkauft worden waren. Ich wurde im Mai 1995 durch Wettbewerb als Bibliothekar in der „Paul Iorgovici“-Kreisbibliothek angestellt und begann die ersten Schritte zur Einrichtung der neuen deutschen Bibliothek zu unternehmen. Mit Hilfe des Reschitzaer Bürgermeisteramts, der Kreisbibliothek, des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und der Freunde aus Bielefeld und Graz wurde all das Nötige besorgt und eingerichtet.

Am 19. Oktober 1995 war es dann so weit: Innerhalb der IV. Auflage der „Deutschen Kulturdekade im Banater Bergland“ fand die offizielle Eröffnung der neuen Abteilung der Kreisbibliothek unter dem Namen „Alexander Tietz“ statt. Der Name wurde durch einen Erlass des Kreisrates Karasch-Severin, auf Initiative des Deutschen-Forumsvertreters im Kreisparlament, Michael Peczi, einstimmig beschlossen. Die Eröffnung unternahm Bürgermeister Dipl.-Ing. Mircea Ioan Popa. Erwähnt soll noch werden, dass in der Zahl der Bücher (7.178), im damaligen Bibliotheksstand, auch Veröffentlichungen in englischer Sprache inbegriffen waren.

Mit diesem Tag begann auch die Initiative des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, das Haus, in dem die Bibliothek untergebracht war, neu zu gestalten und auszubauen. Dafür benötigte man aber nicht wenige finanzielle Mittel. Bereits im Jahr darauf wandte sich das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen an das Banater bzw. Landesforum um diesbezügliche Unterstützung. Selbe Schritte wurden auch durch die Stadt Bielefeld in Deutschland und durch den Alpenländischen Kulturverband „Südmark“ Graz unternommen, leider alle ohne Erfolg.

Das erste Projekt „Deutsche Bibliothek in Reschitza“ wurde durch das Bundesministerium des Inneren der Bundesrepublik Deutschland, das die Mittel zur Unterstützung der deutschen Minderheit in Rumänien seitens der Bundesregierung verwaltet, im Jahre 2000 genehmigt. Damals ging es um 28.000 DM, die für den Ankauf des Hauses von der Stadtverwaltung Reschitzas, Architektenpläne für den Umbau und für die Zentralheizung bestimmt waren.

Die Finanzierung des Projekts „Deutsches Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum in Reschitza” durch das Bundesministerium des Inneren der BRD wurde durch den nicht leichten Einsatz vieler Kräfte im Landesforum im Januar 2003 genehmigt. Die erste Finanzierungsetappe war mit 91.700 Euro für das Jahr 2003 und die zweite Etappe für das Jahr 2004 mit dem Rest bis zu 150.000 Euro gedacht.

Im August 2003 wurde der Umbau begonnen und im September 2004 fertiggestellt. Die Kosten des Umbaus und der Errichtung des Deutschen Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums „Alexander Tietz“ wurden vom Bundesministerium des Inneren der BRD (96.700 Euro) und dem „Banatia“-Verein für Internationale Kooperation aus Temeswar (48.300 Euro) getragen. Weitere Mittel zur Ausstattung setzten das Regionalforum Banat, das Reschitzaer Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und Freunde aus Österreich ein. Die Vermittlerorganisation aus Deutschland für das Projekt war das Hilfswerk der Banater Schwaben (Helmut Schneider und Peter Klier).

Die Pläne zum Umbau wurden durch das Architektenbüro Adina Bocicai und Alexandru Oprea (er starb kurz bevor das Zentrum fertig wurde) entworfen. Die Ausführung der Bauarbeiten erfolgte durch die Firma „Banat“ unter der Leitung von Dipl.-Ing. Nicolae Pleşa und Dipl.-Ing. Nicolae Mărăcineanu. Der Projektleiter war Horst Martin, Direktor des „Banatia“-Vereins Temeswar. Als Bauaufseher seitens des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen wurde Dipl.-Ing. Gheorghe Cârcu eingesetzt. Die Innenausstattung wurde vom Architekten Dan Ciucur entworfen und durch die Firma „Gerasis“ in Reschitza durchgeführt. Unterstützungen zur Vollendung des Projekts wurden gewährleistet von der Kreisbibliothek „Paul Iorgovici“ Karasch-Severin (Direktor Nicolae Sârbu), vom Bürgermeisteramt Reschitza (beide Bürgermeister Dipl.-Ing. Mircea Ioan Popa und Dipl.-Ök. Dr. Liviu Spătaru), von den Finanzbehörden des Kreises Karasch-Severin (Direktor Dipl.-Ök. Ioan Dragomir), von weiteren Privatpersonen und Institutionen und nicht zuletzt vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien mit seinen Strukturen auf Landes-, Regional-, Kreis- und Jugendebene. Nicht unerwähnt bleiben darf die Büste von Alexander Tietz vor dem neuen Zentrum, die mit Hilfe zahlreicher Spenden auf Vermittlung des in Reschitza geborenen und in Bukarest lebenden Künstlers Univ.-Prof. Dr. Hans Stendl errichtet wurde. Sie ist ein Werk des Bukarester Künstlers Horea Flămând und zugleich die erste aufgestellte Büste eines Schriftstellers auf dem Gebiete Reschitzas.

Am 6. Oktober 2004 folgte dann der große Tag: die festliche Einweihung und Eröffnung des Deutschen Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums „Alexander Tietz“.

Ein herrlicher Tag war dieser 6. Oktober im Jahre 2004. Das herbstliche Wetter, mild und schön, zeigte die beste Seite. Aber nicht nur dank des Wetters war der 6. Oktober außergewöhnlich. Es war vielmehr ein Tag, der in die Geschichte der Banater Berglanddeutschen eingegangen ist, eben durch die offizielle Eröffnung des neue „Alexander Tietz“-Zentrums.

Die Uhr zeigte 16:00 und schon begann die Blasmusik aus Steierdorf Märsche, Polkas und Walzer vorzutragen. Die Stimmung sollte ja festlich sein. Gäste von nah und fern sind pünktlich erschienen, so dass die Festlichkeit beginnen konnte. Nach der Intonierung der Landeshymnen Rumäniens und der Bundesrepublik Deutschland durch den Reschitzaer „Franz Stürmer”-Chor sprach Erwin Josef Ţigla, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und Leiter des neuen Zentrums, in Deutsch und Rumänisch, über das neue Deutsche „Alexander Tietz”-Zentrum und die Geschichte seiner Entstehung. Grußworte zum Ereignis sprachen sodann Judith Urban, Minderheitenbeauftragte der Deutschen Botschaft in Bukarest (sie überbrachte auch die Grüße Seiner Exzellenz Wilfried Gruber, des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest), Vizekonsul Thomas Heilmaier seitens des Bundesdeutschen Konsulats in Temeswar, Klaus Werner Johannis (Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Bürgermeister von Hermannstadt), Ovidiu Victor Ganţ (Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen des Generalsekretariats der Rumänischen Regierung), Carol König, im Auftrag des Kultur- und Kulteministers Rumäniens, Akademiemitglied Răzvan Theodorescu, Wolfgang Wittstock (Abgeordneter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien im Rumänischen Parlament), Univ.-Prof. Dr. Karl Singer (Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat), Herta Mircea (Bundesgeschäftsführerin des Heimatverbands der Banater Berglanddeutschen in Deutschland und Österreich), Horst Martin (Direktor des „Banatia“-Vereins für Internationale Kooperation Temeswar), Nicolae Sârbu (Direktor der Kreisbibliothek „Paul Iorgovici“ Karasch-Severin, Reschitza) und Univ.-Prof. Dr. Liviu Spătaru (Bürgermeister von Reschitza). Anschließend sprach Dr. Vasile Petrica, rumänisch-orthodoxer Protopope von Reschitza, im Namen der orthodoxen Geistlichen Reschitzas. Es folgten Einweihungsgebete, gebetet von Pfarrer József Csaba Pál, römisch-katholischer Erzdechant des Banater Berglands und von Pastor Makay Botond, reformierter Pfarrer von Reschitza.

Dieser gesamte erste Teil der Festlichkeiten fand im Innenhof des Zentrums statt. Alle Anwesenden, an die 400 an der Zahl, darunter Gäste aus der Steiermark, offizielle Vertreter des Kreisrates Karasch-Severin, der Präfektur, des Bürgermeisteramts, Vertreter von Kultur, Unterricht und verschiedenen Institutionen und Organisationen des Banater Berglands im allgemeinem und speziell Reschitzas, Mitglieder der Deutschen Foren aus dem gesamten Banat, Freunde des Zentrums und Mitglieder der deutschen Minderheit aus Reschitza und dem Banater Bergland, wurden sodann vor das neuen Zentrum gebeten. Hier wurde vom letzten Nachkommen Tietz’, Dr. Damian Vulpe aus Temeswar, die „Alexander Tietz“-Büste enthüllt. Protagonisten des Augenblicks der Eröffnung des Zentrums, durch das Durchschneiden des Bandes am Haupteingang, waren Judith Urban seitens der Bundesdeutschen Botschaft, Horst Martin als Projektleiter und Dr. Liviu Spătaru seitens der Lokalbehörden.

Jugendliche, Mitglieder der deutschen „Enzian“-Volkstanzgruppe Reschitzas, boten beim Eintritt allen Gästen ein Glas Sekt an. Der Reihe nach konnten alle Anwesenden das neue Deutsche „Alexander Tietz“ Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum besichtigen. Es wurde kurz vor der Eröffnung mit einer Sammlung von Kunstarbeiten des gebürtigen Reschitzarers Univ.-Prof. Dr. Hans Stendl, der heute in Bukarest lebt, beschenkt.

Der letzte Akt des Nachmittags, jetzt schon Abend des 6. Oktobers 2004, fand in der Kantine des Hüttenwerklyzeums statt. Das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ haben zu einem festlichen Abendessen eingeladen, das bis Mitternacht dauerte. Die Blasmusik aus Anina sorgte auch diesmal für gute Stimmung.

Hier nun einige Ortschaften, aus denen damals Vertreter an den Festlichkeiten teilgenommen haben: Anina, Bokschan, Bukarest, Detta, Dognatschka, Ferdinandsberg, Gamlitz (Steiermark), Graz (Steiermark), Hermannstadt, Kalan, Kronstadt, Reschitza, Schwabach (Deutschland), Schweinfurt (Deutschland), Steierdorf, Temeswar und Weingarten (Deutschland). Das heißt aber nicht, dass nur aus diesen Ortschaften...

Das war die Geschichte des ersten Tages, des 6. Oktobers 2004, als dieses Haus ein neues Blatt in der Geschichte der deutschen Minderheit Reschitzas bzw. des Banater Berglands geschrieben hat.

Seit damals bis heute haben sich die Visionen für dieses Haus tagtäglich erfüllt. Hunderte von Veranstaltungen wurden in diesem Hause oder in dessen Hof organisiert, genauso wie verschiedenartige Ausstellungen, Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, mit Politikern verschiedener Orientierungen von internationaler, nationaler, kreislicher und Lokalbedeutung, mit Bischöfen und Pfarrern verschiedener christlicher Konfessionen, mit Hochschulprofessoren und Grundschullehrern, mit Kulturvermittlern und -förderern, mit Kulturschaffenden und Literaturschreibenden, mit Kindern aus Kindergärten und mit Schülern verschiedener Muttersprachen.

Die „Deutsche Kulturdekade im Banater Bergland”, die „Deutschen Literaturtage in Reschitza”, der „Reschitzaer Deutsche Frühling“, das „Juni - unser Ausstellungsmonat“ und der „Reschitzaer Deutsche Herbst“ und andere viele Veranstaltungen fanden hier ihre Ausführung. Ebenfalls im selben Zentrum wurde an der Herausgabe verschiedener Bücher und Publikationen der deutschen Minderheit im Banater Bergland, so die Monatsschrift „Echo der Vortragsreihe” mit ihren Sonderbeilagen und das Periodikum „info“ redaktionell gearbeitet. Nicht zu vergessen sei die öffentliche Bibliothek in deutscher Sprache, im Parterre des Deutschen „Alexander Tietz“ Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums, die weiterhin als deutsche Abteilung der „Paul Iorgovici“-Kreisbibliothek funktioniert. Hier sei der Managerin der Kreisbibliothek, Clara Maria Constantin, für die Unterstützung innig gedankt. Tausende von Menschen guter Gesinnung sind in das Haus und in den Hof eingetreten und fanden hier eine Oase der deutschen Kultur, Zivilisation und Spiritualität. Das soll auch weiterhin geschehen.

Im April 2014 wurde das Zentrum mit einem Musikinstrument bereichert. Die Behauptung, dass durch den Ankauf eines Pianinos die Kulturtätigkeit der Banater Berglanddeutschen im Rahmen ihres Forums viel gewinnen wird, war nicht umsonst gemacht. Nach einem fast zwei Jahre langen Warten wurde uns vom Demokratischen Forum der Deutschen im Banat und vom Banater Verein für Internationale Kooperation „Banatia“ aus Temeswar das Geld für ein Pianino zur Verfügung gestellt, als gemeinschaftsförderndes Projekt aus BMI-Mitteln. Nach Erfüllung aller legalen Formalitäten war es endlich so weit, dass uns im Monat April von der Klausenburger Firma „Kvartett“, durch deren Inhaber, Marius Handabut, das direkt aus Leipzig importierte „Irmler“-Pianino nach Reschitza gebracht, im Festsaal des Deutschen „Alexander Tietz“-Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums aufgestellt und auch an Ort gestimmt, also zur Benutzung in tadellosem Zustand übergeben wurde. Das Ereignis musste gefeiert werden, und so hat der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“, für den 29. Mai, am Fest Christi Himmelfahrt, ein Festkonzert programmiert, sozusagen zur „Weihe“ des neuen Instruments. Das „Irmler“-Pianino hat 7.070 Euro gekostet.

Jahre sind seit der Eröffnung vergangen, diese Jahre haben auch ihre Spuren hinterlassen, so dass man mit Hilfe des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Vorsitzender Dr. Paul Jürgen Porr, mit Mitteln des Departements für Interethnischen Beziehungen der Rumänischen Regierung und mit eigenen Mitteln im Monat August 2014 Reparatur- und Renovierungsarbeiten am gesamten Zentrum unternommen hat. Die Kosten betrugen 4.715 Euro. Weitere größere oder kleinere Reparatur- und Renovierungsarbeiten, genauso wie verschiedene Ausstattungen wurde immer wieder unternommen. Die Gesamtkosten der Investitionen, Reparaturen und Ausstattungen in der Zeitspanne 2004 - 2019 waren 168.076,59 Euro.

Einer der schönsten Momente in der Geschichte des Zentrums war gewiss der 6. Oktober 2015, als man 10 Jahre seit der Errichtung des Deutsches Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum / Deutsche Bibliothek „Alexander Tietz“ Reschitza feierte. Im festlich hergerichteten Innenhof des Zentrums fand ab 16:00 Uhr die Festveranstaltung statt, mit Beteiligung hoher Gäste aus dem In- und Ausland, darunter Werner Hans Lauk (Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest), Rolf Maruhn (Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar), Judith Urban (Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt), Ovidiu Victor Ganţ (Abgeordneter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien im Rumänischen Parlament), Christiane Gertrud Cosmatu (Unterstaatssekretärin im Departement für Interethnische Beziehungen des Generalsekretariats der Rumänischen Regierung), Dr. Paul Jürgen Porr (Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien), Univ.-Prof. Dr. Karl Singer (Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat), Norbert Christian Hansmann, amtierender und Horst Martin, Geschäftsleiter a.D. des Banater Vereins für Internationale Kooperation „Banatia“ aus Temeswar, Clara Maria Constantin (Direktorin der „Paul Iorgovici“-Kreisbibliothek Karasch-Severin), Univ.-Prof. Dr. Gheorghe Popovici (Prorektor der „Eftimie Murgu“-Universität Reschitza), und Boris Vatzulik (Direktor des „Diaconovici - Tietz“-Lyzeums Reschitza) mit seinen beiden Stellvertretern, Cristian Bălean und Silviu Nicolae Izvernar.

Schon während des Eintritts in den Innenhof begrüßte die Blasmusik aus Karansebesch alle Gekommenen. Sie war auch diejenigen, die zum Beginn die Hymnen Rumäniens, Deutschlands und Europas spielte. Es folgten die Ansprachen von Clara Maria Constantin, Christiane Gertrud Cosmatu, Dr. Paul Jürgen Porr, Univ.-Prof. Dr. Karl Singer und nicht zuletzt, Ovidiu Victor Ganţ.

Nach einem musikalischen Intermezzo der Karansebescher Blasmusik folgte die Ansprache Seiner Exzellenz Werner Hans Lauk. Nachdem er die Festversammlung begrüßt und sich kurz auf die 10 Jahre Tätigkeit im gefeierten Hause bezogen hatte, las er die Laudatio auf Erwin Josef Ţigla, den Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und Leiter des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza” vor. Danach unternahm Seine Exzellenz die Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Erwin Josef Ţigla. Es folgten die Dankesworte des Geehrten und der Auftritt des „Franz Stürmer“-Chors mit dem „Glück auf“-Lied der Banater Berglanddeutschen. Sodann kam der Auftritt der deutschen „Enzian“-Volkstanzgruppe mit einigen Volkstänzen aus dem Banater Bergland.

Die Träger des gesamten Kulturprogramms waren wie folgt: die Blasmusik aus Karansebesch - Dirigent: Marius Frățilă, der „Franz Stürmer“-Chor Reschitza - Dirigent: Elena Cozâltea und die deutsche „Enzian“-Volkstanzgruppe Reschitza - Leitung: Marianne und Nelu Florea. Zum Schluss des Abends fand im Innenhof, in einer freundschaftlichen Atmosphäre, obwohl es in der Abenddämmerung kalt wurde, ein gemütliches Beisammensein statt. Dafür sorgten auch die Karansebescher Bläser. Anlässlich des Festes im Innenhof wurde auch die Benner-Ausstellung mit Bildern aus Geschichte und Werdegang des Deutschen Zentrums und der Bibliothek „Alexander Tietz“- vorgestellt, eigens für dieses Ereignis vorbereitet.

Die Geschichte geht weiter… Das Deutsche „Alexander Tietz“ Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum Reschitza / die Deutsche „Alexander Tietz“-Bibliothek wird weiterhin für die Gemeinschaft aktiv und solidarisch sein! Das ist unser aller Credo…

Erwin Josef Ţigla

Reschitza, im Mai 2020

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