Kriegsgräberfürsorge im Banater Bergland

Gedenkstätten und Erinnerungskultur im Banater Bergland

„Wenn Wunden heilen sollen, so braucht es auch Zeit. Doch kann Heilung, erst recht Heilung des Menschen im Menschen, nie ohne Vergebung, gegenseitige Vergebung und Versöhnung, nie ohne Begegnung miteinander, ohne menschliche Zeichen geschehen, die auch sichtbar und die auch bleibend sein sollen“, waren die Worte des damaligen Generalvikars der römisch-katholischen Diözese Temeswar und heutigen Diözesanbischofs von Großwardein/Oradea, Msgr. László Böcskei, in seiner Predigt anlässlich der Enthüllung des Grabmals der unbekannten Soldaten in Bosowitsch/Bozovici im Banater Bergland, am 8. Oktober 2006. Sie mögen uns bei der Vorstellung einiger Gedenkstätten im Banater Bergland begleiten. Wir bringen Einzelheiten zu deren Entstehung aber auch Entwicklung im Laufe der Jahre dar. Die Erinnerungskultur des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und die des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ bleibt weiterhin eine der wichtigen Arbeitsgebiete der deutschen Minderheit im Banater Bergland.

Die Tätigkeit im Banater Bergland wurde auch belohnt:

Am 25. April 2012 wurden Gäste aus dem Banater Bergland in den Räumlichkeiten des Konsulats der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar empfangen. Konsul Klaus Christian Olasz hat Ana Brânzei aus Gerlischte, Luise Lang aus Deutsch-Saska und die Reschitzaer Sandor Balogh, Gerhard Chwoika und Erwin Josef Ţigla zur Verleihung der „Baruch-de-Spinoza“-Medaille des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., „in Anerkennung besonderer Verdienste um das Werk der Kriegsgräberfürsorge, das der Verständigung und der Erhaltung des Friedens dient“, wie es auf der Urkunde heißt, eingeladen. Die Urkunde zur Verleihung wurde am 1. November 2011 vom Präsidenten Reinhard Führer unterzeichnet. Nach einem freundlichen Empfang in den Räumlichkeiten des Temeswarer Konsulats, im Rahmen dessen Seine Exzellenz Konsul Klaus Christian Olasz über die Tätigkeit der offiziellen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Westen Rumäniens erzählte, folgte eine Einführung seinerseits und danach die Überreichung der Medaillen, der Urkunden und je eines Geschenkkorbs. Konsul Olasz unterstrich unter anderem die Bedeutung der „Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden“ als ein Leitmotiv des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und deutete den Spruch auf der „Baruch-de-Spinoza“-Medaille: „Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg, Friede ist eine Tugend. Eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit“. Er unterstrich auch den langjährigen, in einigen Fällen auch Jahrzehnte langen freiwilligen Einsatz für die Kriegsgräberfürsorge im Banater Bergland, in Reschitza, Sigismund - Steierdorf, in Bosowitsch, in Gerlischte und Deutsch-Saska. Die Verleihung der Medaille soll als eine Geste der Anerkennung dieser Leistungen angesehen werden.

Erwin Josef Țigla ist Träger des Großen Ehrenkreuzes des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Kriegsgräberfürsorge, für besondere Leistungen um die Kriegsgräberfürsorge im Banater Bergland (Juni 2001), des Goldenen Ehrenzeichens des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Kriegsgräberfürsorge, für Verdienste um das Österreichische Schwarze Kreuz (Oktober 2006) und des Großen Ehrenzeichens des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Kriegsgräberfürsorge, in Anerkennung und Würdigung außergewöhnlicher und besonderer Leistungen um die Kriegsgräberfürsorge im Banater Bergland (November 2005).

Der hiesigen Aufzählung stehen Informationen aus dem Archiv der Monatsschrift „Echo der Vortragsreihe“ des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ zugrunde. Reschitza, im November 2017